Über 100 Jahre Tradition
Bereits Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts war Oetz zur "Sommerfrische" sehr beliebt, und so errichtete Alois Hell, der seinerzeitige Gastwirt und Mitpächter des herzoglichen Jagdschlosses in Kühtai, das Hotel 3 Mohren direkt an der neuen Hauptstraße. Im Tiroler Volksboten wurde der Hotelbau mit folgender Zeile bedacht: „Der Mann muss Schneid haben, der es wagt, dem Tal-Gott selbst die Stirn zu bieten!“ Der erwähnte "Tal-Gott" war unser Ur-Großvater Johann Tobias Haid, Tourismuspionier und Besitzer des Posthotel "Kassl".Durch die hohen Baukosten und die fürstliche Ausstattung war das Hotel jedoch finanziell nicht zu halten, und so wurde das Hotel 3 Mohren Anfang 1910 von den Brüdern Hans und Phillip Haid erworben und befindet sich seither im Besitz der Familie.
Erbaut wurde das Hotel von Ende 1906 bis 1908, die Bauzeit betrug somit nur gut 1 1/2 Jahre. Durch die ausgefallene Architektur und die aufwendigen Schnitzarbeiten waren zahlreiche Bauarbeiter mit der Errichtung beschäftigt.
Die Architektur des Hauses hat Alois Hell an die Kurhotels in Meran angelehnt, wo es ihn oft hinzog, in Oetz hieß es bei der Rückkehr seiner Ausflüge nach Meran stets: „Jetzt hat er wieder einen neuen Turm mitgebracht“.
Das Hotel wurde 1908 feierlich eröffnet und mit Plakaten und Postkarten beworben. Eines dieser Plakate ist im neuen Museum"Tirol Panorama" in Innsbruck ausgestellt. Die Namensgebung des Hotels bezieht sich auf die Herkunft der Frau von Alois Hell, welche vom Hotel Drei Mohren in Lermoos abstammt.
Nachdem er 1910 gemeinsam mit seinem Bruder das Hotel erworben hatte, heiratete der neue Mohrenwirt und damalige Oberschützenmeister Hans Haid 1912 seine Frau Kathi, eine Gastwirtstochter aus Dietenheim bei Bruneck. Die Schießscheiben des Hochzeits- und Silberhochzeitsschießens hängen heute noch in den getäfelten Gaststuben.
Bereits in den 20er-Jahren verfügte das Hotel über ein Auto sowie eine eigene Tankstelle. Somit war es möglich die Gäste vom Bahnhof zum Hotel zu chauffieren.
Im Zuge des Ausbaus 1928 wurde die Küche erweitert und zusätzliche Gästezimmer sowie einer der ersten Tennisplätze Tirols errichtet, welcher bis zum heutigen Tag Bestandteil des Hotelangebots ist.
Durch das Aufkommen des Skisports hielt auch der Wintertourismus im Ötztal Einzug, und daher wurde in den 20er Jahren nicht nur die Zentralheizung im Hotel installiert, welche die Öfen in den Zimmern ersetzte, sondern ebenfalls zu dieser Zeit das Mohrenhäusl in Gurgl als Domizil für die Wintersportler errichtet.
Skifahrer und Urlauber konnten somit ab den 20er Jahren die Gastfreundschaft der Familie Haid auch im "Mohrenhäusl" in Gurgl genießen.
Berühmtheit erlangte Gurgl durch die Landung des Stratosphärenballons von Prof. Auguste Piccard am 27. Mai 1931. Teile des Innenlebens der Gondel wurden im Mohrenhäusl aufbewahrt, die Gondel selbst war dann nach der Bergung auch in Oetz beim Hotel 3 Mohren zu bewundern.
Während den Wirren des zweiten Weltkriegs war das Hotel dennoch fortwährend für Gäste geöffnet.
Mit dem Ende des Krieges und der Befreiung Österreichs wurde das Hotel von 1945-1946 zuerst von amerikanischen und dann von französischen Truppen als Kaserne benützt, und es war somit zu dieser Zeit kein Hotelbetrieb möglich. Die Familie war zu dieser Zeit bei den Nachbarn, den "Sattlers" untergebracht.
Nach dem Abzug der Truppen und der Rückgabe an die Familie Haid wurde der Hotelbetrieb in der schweren Nachkriegszeit mit vereinten Kräften wieder in Schwung gebracht.
Damals schon wurden Tiroler Abende im Hotel organisiert, eine Tradition, welche sich bis zur heutigen Zeit fortsetzt. Die Veranstaltungen wurden, wie das Bild zeigt, von der damaligen Mohrentochter Agnes Haid höchstpersönlich angekündigt.
Bereits seit Beginn des Postbusverkehrs verfügt das Hotel über eine eigene Bushaltestelle, seit dem Ausbau des Skigebiets Hochoetz hält nun auch der Skibus direkt am Hotel.
Trotz der optimalen Verkehrsanbindung bevorzugte Mohrenwirt Hans Haid die Gäste mit seiner geliebten Kutsche durch den Ort führen, darunter auch Berühmtheiten wie Heinz Rühmann und seine Frau Hertha Feiler.
Hertha Feiler weilte 1956 im Zuge der Dreharbeiten zum Film „Solange noch die Rosen blühn", in Oetz, das als Drehort diente, und Heinz Rühmann besuchte damals seine Frau und verbrachte 2 Wochen im Hotel 3 Mohren.
Nach dem Tod von Hans Haid im Jahr 1957 ging das Hotel an die Geschwister Agnes und Arthur Haid über und wurde von seiner Witwe Kathi gemeinsam mit Tochter Agnes weitergeführt.
Als Kathi 1965 starb übernahm Agnes die Führung des Hotels.
Arthur leitete währendessen die Tankstelle beim Hotel, welche bis zu seiner Pensionierung in Betrieb war.
Agnes kümmerte sich stets in ihrer herzlichen und fürsorglichen Art rührend um die Gäste und repräsentierte viele Jahre die Mohren, liebevoll unterstützt von ihrem Hans. So wurde das Hotel in den Jahren ständig den Ansprüchen des modernen Urlaubsgastes angepasst, nicht zuletzt durch den Aufschwung des Wintertourismus in Oetz durch die Erschließung und des weiteren Ausbaus des Skgebiets Hochoetz. So wurde bereits in den 70er jahre der Hotellift eingebaut.
Es wurden und werden auch laufend Zimmer, Bäder sowie andere Bereiche des Hotels renoviert, und im Jahre 2003 wurde der Wellness-Bereich eingerichtet und die Wäscherei in einem Anbau erweitert. 2006 wurden mit einem Zubau im hinteren Bereich nochmals neue Gästezimmer errichtet, und seitdem besteht das Hotel in der derzeitigen Form.
Im Jahre 2007 übergab dann Agnes das Hotel an ihren Neffen Heiner, der schon seit 2002 unterstützend an ihrer Seite stand. Zusammen mit seiner Andrea wird nun Heiner bereits in dritter Generation das Hotel im Sinne der Familie weiterführen. Mit der Geburt von Emma Maria Josefa Agnes im September 2008 ist auch schon der Grundstein für eine Fortführung in vierter Generation gelegt worden.
Im Juli 2008 feierten wir das 100-jährige Bestehen des Hotel 3 Mohren gemeinsam mit Freunden und Gästen bei einer Woche voller Festveranstaltungen.
Im Oktober 2010 verstarb unsere liebe Agnes und wir werden ihr fröhliches und herzliches Wesen stets in unserer Erinnerung behalten.
2011 wurde angrenzend am Hotel 3 Mohren ein Ferienhaus errichtet, und in Anlehnung an den inzwischen verkauften Besitz in Gurgl "Mohrenhäusl" getauft, somit haben unsere Gäste nun die Möglichkeit neben den Zimmern auch in einem großzügigen Appartement zur wohnen. Nebst weiteren Adaptierungen, wie z.B. des Kinderspielzimmers, wurde im Dezember 2013 auch die neue Hotelbar eröffnet.
Inzwischen hat sich Emma im Hotel bestens eingelebt und ist mit ihrer offenen und herzlichen Art den Gästen gegenüber auf dem besten Weg, in die Fußstapfen ihrer Namenspatin Agnes, welche jahrelang das Aushängeschild des Hotels war, als mögliche zukünftige Mohrenwirtin zu treten.